Max
Kürzlich bekam ich einen Anruf und sollte mit einem Kater sprechen.
Ich kenne weder Max noch sein „Frauchen“.
Meine einzigen Informationen waren ein Foto von Max und folgende Frage:
„Bitte frage doch meinen Max, wo er die letzten 4 Wochen gewesen ist.
Ich habe mir große Sorgen gemacht“
Mein Gespräch mit Max:
Erst bei dem 2. Kontakt will mir Max etwas erzählen und das auch nur zögerlich
(kurz zum besseren Verständnis – ich sehe folgendes durch Max`s Augen, so, wie er es sah)
Er zeigt mir Gartenzäune, Wege, Gebüsch, einen Waldweg, eine sehr stark überwucherte Brücke über einem kleinen Bach, große Steine – überwuchert mit Moos, eine alte Holzhütte (Schafstall).
Er kommt auf einen Hof, schnüffelt überall in den Kammern herum, befindet sich gerade in einer Kammer, als die Tür geschlossen wird. Erst nach 2 Tagen kann er wieder ungesehen heraus.
Ich sehe Kühe (schwarz/weiß), 2 Haflinger und ein Schwein, Kaninchen, Hühner.
Er zieht weiter.
Wieder Wald. Er schläft unter der Wurzel eines umgestürzten Baumes.
Wieder Wiese, Schafe, eine Straße, ein Haus (weiß), ein Schuppen, ein Auto davor. Er schläft unter einem Holzstapel, frisst der Hauskatze das Futter weg (grins!). Ein Hund an einer Leine.
Er zieht weiter.
Große Straße, er wartet lange, dann überquert er sie, wieder ins Gebüsch. Es regnet. Sucht Schutz unter aufgestapelten Baumstämmen.
Felder, ein Bach, Strohballen, er schläft hier, fängt sich 2 Mäuse, ein Traktor, flüchtet in den Wald. Sieht einen Fuchs, versteckt sich, schaut 2 Wildtauben bei der Balz zu, läuft an einer Wiese mit Schafen vorbei, die Schafe beschnuppern ihn, ein Waldweg. Menschen kommen, er liegt im Gras, sie sehen ihn nicht.
Ein alter Hänger, hier schläft er.
Dialog
Ich frage ihn: Hast du dir keine Sorgen gemacht, ob du wieder nach Hause findest?
Max: Nein ich war auf einem Abenteuer.
Ich: Hat dir was gefehlt?
Max: Nur mein Schälchen Milch !
Ich: …und schlafen?
Max: Ich habe immer etwas gefunden.
Ich: Wo schläfst du zu Hause?
Max: Auf der braunen Decke.
Ich: Du schaust so ernst. Darf ich das alles erzählen?
Max: Na, ja, ich befürchte, dass ich dann nicht noch einmal so eine Reise unternehmen kann.
Ich: SIE macht sich aber Sorgen.
Max: Ja, deswegen lässt SIE mich bestimmt nicht wieder fort. Ich will es aber wieder tun – später – jetzt genieße ich erst mal das Nichtstun.
Sage IHR, SIE braucht sich keine sorgen machen, ich passe auf mich auf.
Ich konnte also sein „Frauchen“ beruhigen.
Und ich konnte ihr mitteilen, was Max wollte.
So ist es beiden möglich den jeweils Anderen zu verstehen.
Das macht ihr Zusammenleben viel einfacher.
Das ist mein Ziel. Denn wer den Anderen versteht, geht anders mit ihm um.
Ach ja, wie mir bestätigt wurde, bekommt er täglich eine kleine Schüssel Milch und er schläft auf einer braunen Decke.