4.) Es kann dich nicht verstehen?
4.) Die Menschen denken, das Tier kann sie nicht verstehen
Tiere können uns schon verstehen, entscheiden aber, ob unsere Sichtweise für sie relevant ist.
Hast du schon mal mit deinem Tier geschimpft, wenn es „Dummheiten“ angestellt hat und so tut, als wüsste es überhaupt nicht wovon du sprichst oder es sich ganz leise verkrümelt?
Ich möchte wetten, dass du jetzt ein Lächeln auf den Lippen hast.
Wenn du ihm sagst, dass das Kissen teuer war, ist das nur deine Meinung darüber. Für ihn war es einfach nur Spaß.
Die Blume auf dem Fensterstock hast du so lange gepflegt war so schön – nein – für sie war sie nur im Weg!
Dein Tier setzt andere Prioritäten.
Für dich ist es Unordnung, für ihn Abenteuer.
Für dich ist es Gestank, für ihn ist es Parfum.
Wir Menschen haben aber noch eine andere Eigenart in unserem Denken: den Begriff der Zeit.
Tieren ist sie nicht so wichtig, wie uns Menschen. Frage ich z.B. nach seinem Alter, so bekomme ich nicht immer die Antwort in Jahren. Tiere denken in Ereignissen. Hell/dunkel, Sommer/Winter, Umzug in andere Heime, Partner und so weiter.
Wir Menschen leben praktisch nur noch nach der Effizienz der Zeit. Außerdem unterteilen wir in gestern, heute und morgen.
Wo unsere Gedanken fast nur im Gestern und Morgen verweilen, leben Tiere vorwiegend im Heute.
Überhaupt hat der Mensch die Angewohnheit, seine Sicht der Dinge zur allgemeingültigen Wahrheit zu machen. Dabei gilt dies aber nur für den einzelnen Menschen selbst. Deswegen heißt es ja auch „seine Sicht der Dinge“. Tiere sehen die Dinge eben aus einer anderen, nämlich ihrer Perspektive.
Tiere verstehen uns schon, aber ihre Wertung darauf kommt von ihren Prioritäten. Soll heißen, sie überlegen, ob sie auch das wollen oder ob es logisch ist, was du willst.
Beispiel: Du willst nicht, dass dein Hund auf das Sofa darf.
Deine Sicht: es wird schmutzig.
Seine Sicht: …„ich geh drauf, es ist weich und bequem“ – der Schmutz ist ihm völlig egal!
Oft werde ich gebeten mit dem Tier über Dieses oder Jenes unerwünschte Verhalten zu sprechen. Ich soll ihm sagen, dass er es lassen soll, weil seine Menschen es nicht wollen. Ich sage es ihm, aber es entscheidet trotzdem, ob es dies auch tun will. Aber oft gibt es einen Kompromiss, denn das Tier sagt mir, was sein Wunsch ist und so können die Menschen sich darauf einlassen.
PS.: In welcher Situation hattest du eindeutig das Gefühl, dass dein Tier dich versteht?
Vielleicht ist dir das sogar schon einmal bei einem Wildtier passiert?